Ätna oder nicht Ätna? Bei der Timpa hatte der Vulkan sicherlich seine Hände im Spiel – die Lavagesteinswände über dem Meer sprechen eine deutliche Sprache. Da es sich bei der Timpa di Acireale jedoch um ein separates Naturschutzgebiet handelt, das in gewisser Entfernung zu den Pfaden des Ätna liegt, haben wir uns entschieden, es nicht zu seinem Streckennetz zu zählen.
Es handelt sich hier um einen Hügel, der komplett mit einer dichten Vegetation bedeckt ist. An einigen Stellen ragt sie über das Meer hinaus, vor allem im Bereich der Küste von Acireale). Die offiziellen Wege des Reservats sind:
- „Le Chiazzette“ (zu Deutsch: „Die Fleckchen“)
- „Il vecchio tracciato ferroviario“ (zu Deutsch: Die alte Eisenbahnstrecke)
- „Acque Grandi“ (zu Deutsch: „Der Große Wasserweg“)
Diese Wege sind (manchmal) dort, wo die sie beginnen, auf Schildern genannt. Es gibt noch einen vierten Weg, der vom Hügel zum Meer führt („Santa Caterina“), dieser ist jedoch noch nicht komplett abgesteckt. Wir arbeiten daran. Sie können die schönsten Bilder, die wir bei unserer Besichtigung im Jahr 2010 gemacht haben, im registrierten Bereich downloaden.
Weg 1: Le Chiazzette
Unserer Meinung nach ist das der schönste Weg. Er stellt die alte Verbindungsstraße zwischen Acireale und Santa Maria la Scala dar. Man kann ihn direkt von Acireale aus erreichen (am dortigen Platz „Santa Maria del Suffragio“ nimmt man dazu die Brücke über die Eisenbahn und über die Staatsstraße). Man kann das Auto direkt an der Staatsstraße parken, in einer kleinen Bucht, die nur wenige Meter vom Beginn des Weges entfernt liegt. Allerdings bietet diese nur Platz für zwei bis drei Autos. Der absteigende Weg beginnt mit einer kleinen Kapelle . Schon nach einigen Metern bieten uns die grüne Vegetation und das blaue Meer ein fantastisches Panorama (ein Tipp am Rande: schauen Sie sich hier den Sonnenaufgang an, wenn Sie können!). An der ersten Wegbiegung befindet sich die Festung „Fortezza del Tocco “, ein ehemaliges normannisches Bollwerk gegen Piratenangriffe. Die Büros des Parkmanagements werden wohl bald hierherziehen. An der Südseite kann man den grünen Berg „in den See fallen“ sehen , mitsamt den schwarzen Basaltsteinen. Der Weg wurde hauptsächlich auf dem Lavagestein errichtet; an den Wänden wachsen die omnipräsenten Feigenkaktusse . Wir gehen weiter nach unten und das Panorama wird noch besser ; im Norden sehen wir das kleine Dorf Santa Maria la Scala , auf das wir zusteuern. Die kleine Schranke können wir umgehen, um in das Zentrum zu kommen. Wir empfehlen, rechts abzubiegen, um zum wundervollen letzten Abschnitt des Weges zu gelangen. Die Treppen zwischen den Bäumen bringen Sie zum Meer .
Weg 2 : Alte Eisenbahnstrecke
Obwohl dieser Weg in der offiziellen Reservatskarte verzeichnet ist, müsste er unserer Meinung nach systematisiert werden, um ihn besser nutzbar zu machen. Seinen Eingang finden Sie, wenn Sie zurück zur Spitze des „Le Chiazzette“-Wegs gehen. Folgen Sie der Staatsstraße für einige Hundert Meter nach Norden (in Richtung Giarre); biegen Sie dann an der Ampel rechts in die abschüssige Straße ab. Nach der Tankstelle sehen Sie links den Eingang zum Pfad . Wie Sie auf dem Bild sehen können, ist der Eingang nicht beschildert und in einem schlechten Zustand. Der Weg an sich zeigt sich leider kaum besser – die vielen Brombeersträucher machen das Durchkommen zu einem schwierigen Unterfangen. Wir hoffen, dass der Weg bald saniert wird; die Ausblicke, die er bietet, sind wunderschön , aber es ist eine Schande, dass er in einem solch schlechten Zustand ist. Auch die zwei Dörfer Santa Tecla und Stazzo kann man von diesem Weg aus sehen. Beim ersten Tunnel des Weges mussten wir seinerzeit umkehren, da wir keine Taschenlampe dabeihatten.
Weg 3: Die Große Wasserstraße („Acque Grandi“)
Dieser ruhige Weg ist leicht zu begehen, da er stetig abwärts zum Meer führt (mit einem ähnlichen Höhenunterschied wie der Weg „Le Chiazzette“). Der Eingang befindet sich auf dem „Acque Grandi“-Weg und wird von einem Naturreservats-Schild markiert. In unmittelbarer Nähe befindet sich die „Nostra Signora dell’Aiuto“-Kirche. Unser Weg beginnt unter einem beeindruckenden grünen Blätterdach ; im Norden sehen wir bald darauf den Hügel steil zum Meer abfallen . In einigen Bereichen ist der Weg gut erhalten, eingebettet zwischen Holzgeländern und dem typischen mediterranen Buschwald . Auch in diesem Fall endet der Weg am Meer .
„Santa Maria la Scala“
Dieses Dorf verdient eine Extra-Erwähnung. Es wirkt wie aus einem Roman von Giovanni Verga entnommen: Gelegen an einer einzigen Küstenstraße und mit einem kleinen Hafen, spiegeln sich die grünen Hügel im Meer wider. Das fast immer sehr saubere Meer lädt zum Schwimmen ein. Wenn Sie eines der besten Granita der Provinz Catania probieren möchten, besuchen Sie die Bar auf dem Platz im Dorf (sie heißt nicht ganz überraschend „La Timpa“). Wenn Sie im Voraus buchen, bekommen Sie außerdem vorzüglichen Fisch zum Mittag- oder Abendessen. Es gibt noch andere Restaurants und Bars im Dorf, aber diese hier mit ihrem rustikalen Charme ist unser Favorit! Die Besitzer sprechen hauptsächlich sizilianischen Dialekt, stellen Sie sich also auf lustige Unterhaltungen ein…
Weitere Informationen
Wir können Ihnen hier nur eine Kurzübersicht zu den Wegen des Timpa-Naturschutzgebiets geben. Es gibt weitere interessante Orte: Grotten, bizarre Lavaformationen in Höhe des Meeresspiegels, typische Flora und Fauna, Wasserquellen und so weiter. Viele Internetseiten beschreiben diese Orte näher; nachfolgend seien Ihnen einige davon empfohlen (die meisten sind leider nur in italienischer Sprach verfasst):
- http://www.riservalatimpa.it/de/la-timpa-acireale-special-nature-reserve/: "Timpa" description – AUCH AUF DEUTSCH!
- http://www.parks.it/riserva.timpa/index.php: "Timpa" – Beschreibung auf Parks.it (Italienisch)
- http://www.kiwanis-acireale.it: Die Geschichte der "Chiazzette" (Italienisch)
- https://en.wikipedia.org/wiki/Fortezza_del_Tocco: Infos zur Festung "del Tocco" (auf Englisch und Italienisch)
Schwierigkeit: mittlerer - niedrig
Höhenunterschied: 600 m
Maximale Höhe: 200 m
Länge: 5 km
Wegzeit: 3 - 4 stunden
Empfohlene Jahreszeit: alle
Technische Bekleidung : nicht erforderlich